Gesund & Leben, Ausgabe April 2023

35 www.gesundundleben.at 04 /23 UnsereWirbelsäule ist ein komplexes Stütz- und Bewegungsorgan, welches uns aufrecht hält, uns ein großes Bewegungsausmaß ermöglicht und demRückenmark imWirbelkanal Schutz bietet. EinViertel der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren, das sind umgerechnet circa 1,9 Millionen Österreicherinnen und Österreicher, leidet unter chronischen Kreuzschmerzen. Die Ursachen für die Entstehung von Rückenschmerzen sind vielfältig und reichen von Fehlbelastungen, über Bewegungsmangel bis hin zu psychischen Beschwerden, wie Stress oder Sorgen. „Ebenso spielt hierbei unser zunehmend sitzender Alltag eine entscheidende Rolle“, betont Dr. Kerstin Klimt, ärztliche Leitung im Badener Hof. Um die Wirbelsäule langfristig gesund zu halten und bestehende Beschwerden zu lindern, braucht es einen aktiven Ausgleich zu den täglichen Belastungen des (Arbeits-)Alltags. Es empfiehlt sich, die tägliche Bewegungsempfehlung von mindestens 8.000 Schritten mit muskelkräftigenden Übungen zweimal wöchentlich zu kombinieren. GESUNDHEITSVORSORGE AKTIV Im Gesundheits- und Kurhotel Badener Hof stärken wir unsere Patienten und Patientinnen mit dem speziellen Bewegungsprogramm der Gesundheitsvorsorge Aktiv. Die GVA ist eine Balance zwischen Stärkung, Linderung von Beschwerden und Erholung im Rahmen eines dreiwöchigen stationären Aufenthalts, welche auch bei Rückenschmerzen gezielt eingesetzt werden kann, um Schmerzen durch Triggerpunkte und Faszienbehandlung zu verbessern. SCHLUSS MIT KREUZSCHMERZEN WERBUNG Weitere Informationen: Gesundheits- und Kurhotel Badener Hof Pelzgasse 30, 2500 Baden Tel.: 02252/48580 info@badenerhof.at www.badenerhof.at Kreuzschmerzen sind Österreichs Volkskrankheit Nummer 1, jedoch ist es mit gezielter und ausreichender Bewegung sowie speziellen Behandlungen möglich, dem Kreuzschmerz endgültig ein Ende zu setzen. FOTO: ALEXANDER ULZ lich sollen diese in der niedrigsten wirksamen Dosis und so kurzzeitig wie möglich eingesetzt werden. Reichen diese Medikamente nicht aus, stehen andere Substanzgruppen ergänzend zur Verfügung“, so der Arzt. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte in jedem Fall eine konsequente physiotherapeutische Behandlung angedacht werden, ist Miedler überzeugt: „Ziel muss es sein, ein Chronifizieren der Beschwerden zu verhindern.“ Denn sind die Schmerzen erst einmal im Schmerzgedächtnis (siehe S. 34) der Patientin beziehungsweise des Patienten verankert, wird die Therapie immer aufwändiger. LEBENSSTILÄNDERUNG STATT OPERATION Im Gegensatz zu früher ist man heute mit der operativen Therapie bei chronischen Rückenschmerzen viel zurückhaltender: „Weniger als zehn Prozent dieser Patientinnen und Patienten bedürfen einer operativen Versorgung. Lediglich bei Störungen der Blasen- oder Mastdarmfunktion, bei Lähmungen, Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühl und sich verschlimmernden therapieresistenten Schmerzen ist eine Operation zu überlegen. Anders verhält es sich natürlich bei Knochenbrüchen, Tumoren oder Metastasen. In diesen Fällen ist eine Operation häufig nicht vermeidbar“, sagt Miedler. In jedem Fall ist eine Änderung des Lebensstils sowie ein multimodales Therapiekonzept anzuraten, bei welchem verschiedene Behandlungsbausteine kombiniert werden. Ergänzend ist in einigen Fällen eine unterstützende psychologische Betreuung erforderlich. „Der multimodale Ansatz mittels Bewegungstherapien, Kraft- bzw. Ausdauertraining, Entspannungsübungen und bei Bedarf ergänzender mentaler Betreuung führt vielfach zum Erfolg. Die Betroffenen sollen lernen, dass sie selbst zu ihrer Gesundheit etwas beitragen müssen. Natürlich unterstützen Ärztinnen und Ärzte, Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie Psychologinnen und Psychologen gerne, letztendlich ist jedoch jede Patientin und jeder Patient dazu aufgefordert, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen“, weiß der Experte. MICHAELA NEUBAUER n Bei länger anhaltenden Beschwerden kann Physiotherapie helfen.

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